Mit dem Neubau der Rotkreuz-Bezirksstelle Korneuburg entstand ein Vorzeigeprojekt in puncto Nachhaltigkeit, das zugleich alle Abläufe für die Einsätze der „Lebensretter“ optimiert. Die Bezirksstelle organisiert und leistet den Rettungsdienst und Krankentransport in 20 Gemeinden im Bezirk Korneuburg. Zudem werden regionale – wie Gesundheits- und Soziale Dienste, „Zuhause Essen“ – und überregionale Dienstleistungen wie Schulungen, Katastrophenschutz, Veranstaltungen angeboten.
Das nicht unterkellerte, dreigeschoßige Verwaltungsgebäude wie auch die Fahrzeughalle sind in Massivbauweise nach Plänen von Hoffmann-Janz ZT errichtet. Harald Kuster, FIN – Kuster Energielösungen GmbH, entwarf die komplexe Gebäudetechnik inklusive Konzeption der Bauteilaktivierung. Die Speicherfähigkeit von Beton wird in Kombination mit erneuerbaren Energien klug zum Heizen und Kühlen genützt – das Grundwasser und die Sonne leisten ihren Beitrag in Richtung Energieautarkie. Seit rund drei Jahren ist das Gebäude in Betrieb – die offene Fehlerkultur forcierte die Optimierungen und liefert eine Menge wertvoller Erkenntnisse. Insgesamt 300 Fühler liefern dafür alle drei Minuten Daten aus dem System.
Das Fazit: Der Einsatz der Bauteilaktivierung ist auch bei komplexen Projekten mit durchaus sehr unterschiedlichen Anforderungen an die HKLS-Anlage (Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasserbereitstellung) möglich und erfolgversprechend. Zur Hebung des Potentials der Anlage und zur Einführung in den Betrieb derselben ist während der ersten zwei Jahre eine qualifizierte Betriebsbegleitung sinnvoll. Die Kosten dieser Begleitung rechnen sich durch die erzielbaren Einsparungen.
Ein Euro Energiekosten pro Quadratmeter
Felix Friembichler, ehemaliger Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, fungierte beim Projekt von der ersten Sekunde an als Bauherrenbegleiter. Christoph Stadtschmitzer, Bezirksstellen-Geschäftsführer des Roten Kreuzes, war sich mit Felix Friembichler einig: Es sollte ein besonders nachhaltiges Gebäude werden. Der Bau verlief reibungslos, eine Herausforderung war die Optimierung der Haustechnik im Rahmen des begleitenden Monitorings: „2020 lagen die Stromkosten für HKLS für ein halbes Betriebsjahr bei rund 6.000 Euro – das gesamte Jahr 2024 schließen wir mit 3.569 Euro ab“, sagt Friembichler.
Die Kosten werden für die gesamte HKLS-Anlage erfasst, berücksichtigt wird dabei auch, dass im Sommer mehr PV-Strom gewonnen wird als für den Bedarf der HKLS-Anlage erforderlich. Dieser wird durch den sonstigen Betrieb (EDV, Beleuchtung, Beheizung der Fahrzeuge etc.) der Gebäude zur Gänze verbraucht. „Der saisonal anfallende Überhang von PV-Strom wird der HKLS-Anlage gutgeschrieben – der fiktive Preis bei dieser Gegenverrechnung ist mit 20 Cent/kWh angesetzt“, so Friembichler. Umgelegt auf einen Quadratmeter Nutzfläche ergeben sich Energiekosten von einem Euro pro Jahr. Die Bezirksstelle ist immer einsatzbereit – und wenn es sein muss, vollkommen energieautark.
Beteiligte Planer und ausführende Unternehmen:
- Architektur, Generalplanung und ÖBA: Hoffmann-Janz ZT GmbH
- Haustechnikplaner: FIN – Kuster Energielösungen GmbH
- Tragwerksplanung: DI Helmut Wiklicky ZT GmbH
- Bauphysik: IB Zauner
- Elektroplaner: FG-Consult
- Gebäude- und Regeltechnik: GRT
- Teil-GU: Leyrer+Graf
- Haustechnik: Pöttinger Installations GmbH
Geschoßfläche brutto Neubau:
- Verwaltungsgebäude brutto 3.470 m2
- RKT-Halle 522 m2
- Waschhalle 150 m2
- Einstellhalle brutto 500 m2
- sonst. Hallen und Lagerhallen 360 m2
Unter zement.at steht ein ausführliches Dokument zum Projekt als PDF zur Verfügung.
Zement und Beton InformationsGmbH
Anja Gaugl
Telefon: +43 1 714 66 85-23
E-Mail: gaugl@zement.at
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