Erstaunlich oft fehlt unternehmerischen Ideen, die Lösungen für soziale und ökologische Probleme anbieten, die richtige Finanzierung. Das 2024 gegründete Marc Impact Programm unterstützt Impact-Unternehmen dabei, ihre Ziele zu erreichen – und auch interessant für Investor:innen zu werden. Wie gut sich ein erfolgreiches Businessmodell mit nachhaltigen Lösungen ausgehen kann, bestätigte sich am Dienstag beim re:Marc Pitch-Event in Wien.
65 Impact-Startups durchliefen in den vergangenen Monaten die erste Trainingsphase des Marc Impact Programms in Österreich, Ungarn und Rumänien. Von ihnen qualifizierten sich 39 für individuelle, auf ihre speziellen Herausforderungen abgestimmte Beratung. Die besten neun Impact-Startups – je drei aus Österreich, Ungarn und Rumänien – stellten sich nun schließlich einer hochkarätigen Jury.
Den re:Marc Excellence Award für Österreich gewann das Grazer Unternehmen byeagain, jenen für Rumänien HELP Autism und ssh boards jenen für Ungarn. Mit dem ersten Marc CEE Excellence Award ausgezeichnet wurde ssh boards.
Die drei Beispiele zeigen, wie breit das Feld der unternehmerischen Ideen im Marc Impact Programm ist :
ssh boards bietet Isolierungslösungen aus Stroh an und will damit umweltverträgliche, emissionsarme und nachhaltige Alternativen für die Bauwirtschaft liefern. Die von dem Familienunternehmen im Umland von Budapest neu entwickelte Produktionstechnologie soll es Herstellern weltweit ermöglichen, aus dem leicht verfügbaren Rohstoff Stroh hochqualitative Dämmstoffe zu produzieren.
byeagain mit Sitz in Graz schenkt retournierten Produkten ein zweites Leben. Spezialisiert auf Kinderartikel und Spielzeug, macht es etwa an Online-Händler zurückgesandte Kinderwägen oder Autositze wieder verkaufsfertig. Was sonst im Müll gelandet wäre, kann so neue Abnehmer finden. Das junge Gründer-Duo mit Erfahrung in der Logistik von Großhändlern setzt dabei auf automatisierte Optimierung des Refurbishments – und hat sich gerade vergrößert.
HELP Autism hat seinen Hauptsitz in Bukarest. In sieben Zentren unterstützt die Organisation schon jetzt Menschen mit Autismus und ihre Familien durch ein breites Programm an Therapien, Ausbildungen und Beratungen. Über ein Franchise-System soll das von HELP Autism entwickelte Angebot auf 50 Zentren in ganz Rumänien ausgeweitet werden.
So international wie seine Teilnehmer war auch die Jury des re:Marc Pitch-Events. Sie bestand aus Cornelia Diesenreiter, Co-Founder und CEO von Unverschwendet; Elemér Eszter, Managing Director & Chairman von Impact Ventures; Zdnek Fred Fous, Founder & Investor, PurposeTech; Ioana Gheorghiade, Chief Risk Officer der Banca Comercială Română; Magdaléna Radová, Consultant für Impact Investment und Innovation sowie Philipp Thurn und Taxis, Gründer von CNB Capital und Aufsichtsratsmitglied der ERSTE Stiftung.
Wo Impact und Finanzierung Programm ist
Rund ein Jahr, nachdem das Marc Impact Programm bei den Impact Days 2024 vorgestellt wurde, sind seine Initiatoren von den Ergebnissen der Pilotphase beeindruckt: „Es stimmt zuversichtlich, wie viele gute, sozial und ökologisch ausgerichtete Lösungen aktuell entwickelt werden. In Zentral- und Osteuropa ist das Potenzial für Organisationen, die nicht nur nachhaltig Gewinn, sondern auch Impact erzielen und Gesellschaften resilienter machen, eindeutig groß“, sagt Florian Bauer, Executive Director Social Finance and Impact Investment der ERSTE Stiftung. Wichtig sei dabei auch der Austausch der Programm-Teilnehmer:innen untereinander: „Hier entsteht eine Community, die voneinander lernt, obwohl ihre Organisationen in ganz unterschiedlichen Branchen tätig sind“, sagt Bauer. Auf dem Abschluss-Event in Wien kamen sie zudem in Kontakt mit Impact-Investor:innen und Vertreter:innen internationaler Organisationen.
Neun der teilnehmenden Organisationen des ersten Durchgangs haben nicht nur das Programm absolviert, sondern bereits den nächsten Schritt geschafft und Finanzierungen erhalten. „Für High-Impact-Unternehmen ist es besonders herausfordernd, für Investoren interessant zu werden. Mit lokalen Partnerorganisationen und über das Netzwerk der Erste Group kann Marc dabei helfen, Businesspläne zu optimieren, aber auch den Zugang zu innovativen Finanzierungslösungen erleichtern“, sagt Peter Surek, Geschäftsführer der Erste Social Finance. Das Social Banking der Banken der Erste Group kombiniert hierfür lokales Know-how und spezielle Finanzinstrumente. „Sehr individuell auf die Themen und Bedürfnisse der Teilnehmer:innen eingehen zu können, ist sicher das, was Marc auszeichnet“, sagt Peter Surek.
Nach der erfolgreichen Pilotphase in Österreich, Ungarn und Rumänien wird das Marc Impact Programm im Herbst zusätzlich in weiteren zentral- und osteuropäischen Staaten ausgerollt.
Marc
Das Marc Impact Programm unterstützt Unternehmen dabei, soziale und ökologische Lösungen anzubieten, nachhaltig zu wachsen und sich zu finanzieren. Es ist eine Zusammenarbeit von Erste Social Finance, ERSTE Stiftung, IFUA Nonprofit Partner und SIMPACT.