Die alpine Ferienhotellerie steht an einem Wendepunkt. Traditionelle Erfolgsrezepte geraten ins Wanken, während sich neue Geschäftsmodelle und Investitionsansätze rasant etablieren. Der Alpine Hospitality Summit, der am 15. Mai 2025 in Kitzbühel stattfindet, bringt hochkarätige Vertreter aus Hotellerie, Immobilienwirtschaft und Finanzwelt zusammen, um zentrale Zukunftsfragen der Branche zu diskutieren. Die Veranstaltung ist seit Wochen ausverkauft.
Transformation und Neuausrichtung im Fokus
Die Herausforderungen für Ferienhotels in alpinen Lagen sind struktureller und wirtschaftlicher Natur: veränderte Gästebedürfnisse, Kosteninflation, verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen und der Druck zur energetischen Transformation. „Wir erleben aktuell eine tiefgreifende Verschiebung in der Positionierung alpiner Hotelimmobilien“
, erklärt Thomas Reisenzahn von der Prodinger Tourismusberatung, einer der Impulsgeber des Summits. Das Forum versteht sich nicht als klassische Fachveranstaltung, sondern als Think Tank für strategische Neuausrichtung.
Wirtschaftliche Realitäten im alpinen Kontext
Ein zentrales Thema: Die wirtschaftliche Lage der Ferienhotellerie. Die Betriebsergebnisse geraten zunehmend unter Druck, der Cashflow vieler Häuser reicht oft nicht mehr aus, um die gestiegenen Kapitaldienstverpflichtungen zu bedienen. Zwar sinken die Zinssätze leicht, doch Finanzierung bleibt schwierig – vor allem aufgrund steigender Eigenkapitalanforderungen.
Neuste Kennzahlen zur Wintersaison 2024/25 zeigen: Der Winter generiert nach wie vor bis zu zwei Drittel des Jahresumsatzes, ist aber zunehmend volatil. Die Kosten zur technischen Beschneiung, Energie und Mitarbeiter steigen überproportional, während Gäste selektiver buchen. Warme Winter verlagern die Nachfrage von Tallagen in höhere Regionen – mit Folgen für den Immobilienwert und die Rentabilität von Bestandsbetrieben.
Regulatorik als Innovationsbremse
Die Preisdynamik im Tourismus ist nicht nur durch Angebot und Nachfrage getrieben, sondern auch durch die wachsende Regulierungsdichte. Laut einer aktuellen Analyse entfallen rund 30 % der Investitionskosten touristischer Bauprojekte auf Steuern, Abgaben und Auflagen. Hinzu kommen lange Verfahrenszeiten, die Investitionen lähmen. In einer Paneldiskussion mit dem neuen Staatsekretär für Deregulierung, Josef Schellhorn, bringen führende Hotelinvestoren ihre Gedanken nach einem schlankeren Genehmigungsprozess ein.
Agenda: Neue Konzepte und strategische Weichenstellungen
Der Summit präsentiert neue Denkansätze und Geschäftsmodelle, die Antworten auf die wachsende Unsicherheit geben – von nachhaltigen Bauweisen bis hin zu innovativen Betriebskonzepten. Im Zentrum stehen unter anderem:
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Ein Gipfel der Ideen
Der Alpine Hospitality Summit ist integraler Bestandteil einer renommierten Denk- und Veranstaltungsreihe in Kitzbühel, die mit Formaten wie dem AI Summit, dem Business Angel Summit sowie dem KitzSummit zum Thema „Macht der Daten“ ein einzigartiges Ökosystem für Wissenstransfer, Innovationsförderung und wirtschaftliche Vernetzung im alpinen Raum schafft.
„Es tut uns leid, dass rund hundert interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer derzeit nur auf unserer Warteliste stehen. Die enorme Nachfrage bestätigt aber die Relevanz der behandelten Themen“
, erklärt Thomas Reisenzahn, strategischer Impulsgeber des Summits.
Um dem großen Interesse gerecht zu werden und künftig mehr Fachleuten einen Zugang zu ermöglichen, wird die Veranstaltung im kommenden Jahr auf zwei Tage ausgeweitet. „Unser Ziel ist es, ein Format zu schaffen, das nicht nur informiert, sondern den strategischen Mehrwerte für eine breite Teilnehmerzahl zur Verfügung stellt“
, so Reisenzahn abschließend.
Für weitere Informationen: www.alpine-hospitality-summit.at